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Mi |20|11|2013|20:15| TRIBUNA

Lesung von Wiglaf Droste

Eintritt: 20

Die Würde des Menschen ist ein Konjunktiv von dem bekannten und gefeierten Schriftsteller und Musiker Wiglaf Droste

Archivdatum: 20.11.2013

Mit Schwung, Grazie und Eleganz seziert Wiglaf Droste die sprachlichen Entgleisungen der Deutschen, den Neusprech aus »Nachhaltigkeit« und »Transparenz«, in dem »Teamplayer« und »Goods Flow Mitarbeiter« gefragt sind, »Apps zum Entdecken von Apps« aufwendig »kuratiert« werden und den das Lied eines halbalphabetischen Sängers quasi »im Paket« zusammenfasst: »Wenn Worte meine Sprache wären«. Droste spürt der »gefühlten Unsportlichkeit« nach, analysiert die »cremige Fülle« eines Weins, die »Menschenrechte« aus dem Hause Hoeneß und einen »sich nach allen Seiten absichernden Mehrzweckjournalimus«, der mit »Jogi« immer nur Joachim Löw und niemals Jogi Gauck meint.

Im Sprachschlamassel entdeckt Droste aber auch jede Menge Kleinode wie »betropetzt«; wenn Sie wissen wollen, was das zu bedeuten hat, bestellen Sie das Buch. Dann erfahren Sie auch, was Shakespeare meinte, als er »to be or not to go to no go« schrieb. »Droste ist einer der besten deutschen Prosa-Autoren im unterschätzten Genre der kurzen Form, und weit mehr als einer der orthographisch-grammatikalischen Wutbürger.« (Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung)