Luzius Schuler

Der junge aufstrebende Pianist Luzius Schuler stammt aus Bern und nennt John Carroll Kirby, Floating Points und Bill Evans als einige seiner Einflüsse. Während Referenzen immer mit Vorsicht zu geniessen sind, kann dies als Vorgeschmack auf einige der Ideen dienen, die Schuler in seinem neuesten Werk verfolgt. Für seine neue Platte "Penta Festival" (Red Brick Chapel) hatte Schuler ursprünglich geplant, seinen Tagesrhythmus umzudrehen: Er wollte produzieren und aufnehmen, wenn der Rest der Welt tief schläft. Doch die Pandemie hatte bereits im Februar 2021 ihren ganz eigenen Puls an abgesagten Konzerten, der auch den Zeitplan des gefragten Pianisten, Keyboarders, Komponisten und Produzenten traf. Die nächtlichen Aufnahmen fanden schließlich nicht statt und Schuler verbrachte stattdessen 14 intensive Tage in seinem Studio, um eine ernsthafte Bestandsaufnahme seiner selbst vorzunehmen.

Das Ergebnis ist auf "Penta Festival" zu hören, ein Zeugnis von Schulers Seelensuche und Isolation, die sich auf dem Klavier und in verschiedenen Elektronika zum Ausdruck kommt. Die Hörer:innen tauchen ein in eine Welt voller verzerrter und heruntergepitchten Roland 606-Beats, Manipulationen des Klaviers, die sich mit gekrümmten Synthesizer-Linien und mehreren Schichten von Klängen allmählich zu vollwertigen Stücken entwickeln. Durch den phantasievollen und subtilen Einsatz von Elektronik schafft Schuler phantasievoll geisterhafte Bilder, die er mit unheimlich feinfühliger Präzision auf dem Klavier nebeneinander stellt – ein künstlerisches Unterfangen, basierend auf einem sehr persönlichen und emotional aufgeladenen Entstehungsprozess.