Sa |16|04|2022|20:15

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Sa |16|04|2022|20:15| CINEMA__DOC

Paracelsus - Ein Landschafts essay

Regie: Erich Langjahr, Schweiz 2021, 108', D, Eintritt: 15.-

Paracelsus und das Safiental

Archivdatum: 16.04.2022 , 11.05.2022

Der Film vergegenwärtigt Natur, Spiritualität, Kulturchristentum, Volkskunde, Sagenhaftes und ein Füllhorn von Geschichten. Zur Zeit der Renaissance hat Theophrastus von Hohenheim (1493 – 1541), genannt Paracelsus, eine Ausstrahlung mit kosmopolitischen Dimensionen, den Blick in das leuchtende Weltall nicht ausgeschlossen.
Über Elementargeister wie die Nymphen nahe dem Flughafen Kloten bis zu Maria als der „Frau Gottes“ kommt in landschaftlichen und volkskundlichen Bildern die Weiblichkeit der Natur und des Göttlichen zum Ausdruck. Unweit eines Mühlerades aus der einstigen Behausung eines Propheten aus dem Bauernkrieg ist das Goldschürfen im Entlebuch thematisiert und filmisch veranschaulicht. In der grandiosen Landschaft des Safientals erfahren wir, wie zur Zeit der Reformation Gemeinschaft stattfand. Weitere Erlebnisse sind epochale Gestalten wie der fastende Eremit Bruder Klaus als sternsichtiger Embryo im Schosse seiner Mutter, Erasmus von Rotterdam als Patient und eine Prophezeiung für Huldrych Zwingli. Ausserdem die Welt des Kräutergartens und der Heilkraft des Alten Bades Pfäfers bis hin zur Mystik der Leprakranken, ein alchemisch-symbolischer Bilderhimmel in Hergiswald, das Tosen des Rheinfalls und vieles mehr.

Was hat Paracelsus mit dem Safiental zu tun? Es hängt mit seiner lebenslangen Auseinandersetzung mit der Reformation zusammen. Paracelsus appellierte an die Mündigkeit des Laien und hoffte im Safiental auf eine Reformation von unten. Dies erleben die ZuschauerInnen am Beispiel des Gotteshaus-Juwels von Thalkirch, mitten in der faszinierenden Landschaft des Safientals.