Fr |04|11|2022|20:15
Fr |04|11|2022|20:15| CINEMA
Clara Sola
32. Weltfilmtage Thusis zu Gast im Cinema Sil Plaz.
Anschliessend:
FILMGESPRÄCH MIT REGISSEURIN NATHALIE ALVAREZ MESEN
Moderation Mari Serrano
An einem entlegenen Flecken im naturverwöhnten Costa Rica lebt Clara, eine Frau um die vierzig, deren Rücken eine Krümmung aufweist. Die Mutter sorgt für sie und teilt mit der Dorfgemeinschaft den Glauben, dass die jungfräuliche Clara übernatürliche Kräfte habe. Clara erduldet ihr Dasein, bis der Freund ihrer Nichte ungeahnte Regungen in ihr weckt und sie als vermeintliche Heilerin beginnt, sich selber zu heilen. Frauenstark und voller Poesie.
In ihrem Debüt Clara Sola erzählt die costaricanisch-schwedische Filmemacherin Nathalie Álvarez Mesén von der Selbstfindung und Emanzipation einer Frau und spielt dabei mit dem magischen Realismus, der in der Erzählwelt Lateinamerikans verwurzelt ist. Sie setzt auf eine ausgeklügelte und feinstimmige Tonspur, arbeitet mit Nahaufnahmen, die Flora und Fauna eine eigene Erzählebene verleihen und jene Spiritualität, die Clara mehr mit der Vegetation und den Tieren verbindet als mit den Menschen. Die Natur zaubert und verzaubert, lässt das von der Mutter unterdrückte Innenleben Carlas aufscheinen. Clara tanzt mit den Elementen, drückt ihre Erschütterung durch die Erde, ihre Unruhe durch die Luft und ihre Energie durch Feuer und Wasser aus. Wendy Chinchilla Araya, die Clara in ihrer Zerbrechlichkeit verkörpert, ist selber Tänzerin. Grossartig, wie sie es schafft, den im Inneren wilden, äusserlich verletzten Körper aufbegehren zu lassen. Ihre Clara bricht aus der Unterdrückung der Frauen aus, die in ein puritanisches, konservatives Korsett gesteckt wurden. Ihre Rebellion, die das Reale mit dem Sinnlichen vermischt, führt zu einer Befreiung in Form einer Heilung.